“Phantastes from ‘their fount’ all shapes deriving,
In new habiliments can quickly dight.”
FLETCHER’S Purple Island
Es lassen sich Erzählungen ohne Zusammenhang, jedoch mit
Association, wie Träume, denken; Gedichte, die bloss
wohlklingend und voll schöner Worte sind, aber auch ohne
allen Sinn und Zusammenhang, höchstens einzelne Strophen
verständlich, wie Bruchstücke aus den verschiedenartigsten
Dingen. Diese wahre Poesie kann höchstens einen
allegorischen Sinn in Grossen, und eine indirecte Wirkung,
wie Musik, haben. Darum ist die Natur so rein poetisch, wie
die Stube eines Zauberers, eines Physikers, eine
Kinderstube, eine Polter- und Vorrathskammer.
Ein Märchen ist wie ein Traumbild ohne Zusammenhang. Ein
Ensemble wunderbarer Dinge und Begebenheiten, z. B. eine
musikalische Phantasie, die harmonischen Folgen einer
Aeolsharfe, die Natur selbst…
In einem echten Märchen muss alles wunderbar, geheimnissvoll
und zusammenhängend sein; alles belebt, jeder auf eine
andere Art. Die ganze Natur muss wunderlich mit der ganzen
Geisterwelt gemischt sein; hier tritt die Zeit der Anarchie,
der Gesetzlosigkeit, Freiheit, der Naturstand der Natur, die
Zeit von der Welt ein . . . Die Welt des Märchens ist die,
der Welt der Wahrheit durchaus entgegengesetzte, und eben
darum ihr so durchaus ähnlich, wie das Chaos der vollendeten
Schöpfung ähnlich ist.--NOVALIS.