Clevermess
Seit 2015 gibt es eine weiteres System auf dem Markt: Clevermess. Mit dem digitalen Messsystem wird - ähnlich wie beim plus 12 System – zunächst die Fußlänge bestimmt. Zusätzlich erfassen seitlich angebrachte Schieber die Weite des Fußes am Ballen. Anschließend wird das Gerät in den gewünschten Schuh geschoben und die Messwerte für Fuß und Schuh miteinander verglichen.
Vorteil:
+ Geeignet für alle Schuhfabrikate und Typen
+ Gleichzeitige Messung von Länge und Weite
Nachteil:
- Sehr kleine Schuhe lassen sich schwer ausmessen
Daumenprobe und Co.
Nach wie vor weitverbreitete Methoden zur Klärung der Frage, ob ein Schuh passt sind:
1. Daumenprobe
2. Innensohle herausnehmen
3. Papierschablone anfertigen
Das Drücken auf die Schuhspitze mit dem Daumen kennt wohl jeder. Die Annahme dabei: füllt der Fuß den Schuh bis zur Spitze aus, läßt sich der große Zeh ertasten. Hat der Fuß hingegen Platz, besteht also ein Hohlraum, sollte die Schuhspitze nachgeben und sich leicht herunterdrücken lassen. Die Methode ist wenig zuverlässig, da es in der Praxis zwei gravierende Probleme gibt:
1. Besonders kleine Kinder ziehen bei Druck reflexartig die Zehen zurück. Der Schuh wirkt dann größer als er tatsächlich ist.
2. Bei festeren Schuhe, z.B. gefütterten Winterstiefeln oder Sneakern mit eine Gummikappe läßt sich die Schuhspitze erst gar nicht endrücken. Sie ist zu fest.
Bei vielen hochwertigen Schuhen kann man die Innensohle herausnehmen. Bei neuen Schuhen kann der Kinderfuß auf die Sohle gestellt und die Fuß- und Sohlenlänge verglichen werden. Beträgt der Raum noch mindestens 12mm - oder eine Daumenbreite - ist die Innenlänge in der Regel ausreichend. Problematisch an dieser Methode sind zwei Faktoren. Einmal bietet sie keinen definierten Anschlag für die Ferse und der Fuß steht möglicherweise gar nicht richtig auf der Sohle. Auch läßt sich die Fußweite mit dieser Methode nur schlecht bestimmen. Bei getragenen Schuhen hingegen mal sich der Fuß häufig gut sichtbar auf der Innensohle – der Fachmann spricht von der Brandsohle - ab. So läßt sich erkennen, ob der Fuß den Zuwachsraum schon aufgebraucht hat.
Ebenfalls weit verbreitet, vor allem bei Online-Käufern, ist das Anfertigen einer Meßschablone aus Papier. Dabei stellt das Kind beide Füße auf ein Blatt Papier oder einen Pappkarton. Mit einem Bleistift wird der Fuß-Umriß auf das Papier übertragen. Dann muss noch die Länge von der Ferne bis zum Spitze der Großzehe gemessen werden und schon ist die Fußlänge ermittelt. Die Umrechnung von der Fußlänge zur europäischen Schuhgröße erfolgt nach der Formel:
Schuhgröße (EU) ˜ (Fußlänge in cm + 1,5) × 1,5
Leider kommt es auch vor, dass Eltern Schuhe ohne ihre Kinder kaufen wollen, und stellvertretend die selbst erstellte Papierschablone bei sich führen. Diese wird dann vor Ort in diverse Schuhe hineingeschoben um deren Passform zu bestimmen. Dass sich die Schablone dabei verformt und möglicherweise gar nicht an der Schuhspitze ankommt wird gerne übersehen. Von dieser Vorgehensweise wird daher dringend abgeraten.