Die letzten Rätsel des Steinlachtals 1 von 3 - Neues von der Belsener Kapelle by Michael Gauger - HTML preview

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Der Kupferkessel im Brunnen106

1884 wurde im (damals noch zugeschütteten) Galbrunnen unweit der Kapelle (siehe dazu S. 45) ein Kupferkessel mit Henkel gefunden. Der mit Henkel ca. 30 cm hohe Kessel könnte auch für eine Miniatur-Form des «Ehernen Meeres» vor dem Salomonischen Tempel stehen, siehe Attribute des Tempels. Aus welchem Material dieses «Eherne Meer» (zur rituellen Waschung der Priester gedacht) gegossen war, wird aus dem biblischen Text nicht ersichtlich. Es könnte aus Erz oder Bronze gewesen sein, je nach Übersetzung107. Andere meinen, es sei aus 7 Erzen gegossen worden, und zwar derart, dass es sogar durchsichtig gewesen sein soll, wie manche meinen(!)108. Wie auch immer: ein Kupferkessel als Brunnengefäss ist für das Mittelalter recht edel, nicht jeder konnte sich einen solchen leisten, meist waren die aus Holz. Da der Belsener Kessel erst 1884 am Boden des Schachts gefunden wurde (neben anderen Gefässen aus Ton), könnte auch bedeuten, dass die ab 1314 gebannten Templer Spuren ihres eigenwilligen «Vereinslebens» verwischen wollten, und alle mobilen Gegenstände noch schnell entfernten… wie auch den Ziegenkopf auf S. 45.

Bild aus dem in Anm. 103 zitierten Artikel von Prof. Dr. Goessler entnommen (1952) Die Zahl 9 und die 666 (Gott steh uns bei!)

Diese Zahl werde ich im Folgenden als «WWW» ausschreiben, denn genau so wird die «Zahl des Tieres» aus der Apokalypse auf hebräisch geschrieben, Zufall oder nicht

Die Zahl 9, um die es hier zunächst geht, ist im Gründungsmythos der Templer von zentraler Bedeutung. Die 9 begegnet uns auch in den Säulen am Eingang der Kapelle: beide bestehen aus jeweils 9 gehauenen Relief-Steinen (von ihrem Fuβ an gerechnet, d.h., den umlaufenden Grundsockel hier nicht mitgerechnet). Konkret: = 9x2 = 18 = WWW, weil dreimal die 6 -

Quersumme 9. Zudem ist die 999 die umgedrehte WWW… Die Templer um 1150 kannten bereits arabische Zahlen, und verwendeten sie wahrscheinlich auch (siehe vorige Seite), so wie etwa hier.

Die Bilder am Westgiebel ergeben zusammen wieder neun (9), zusammen mit den Säulensteinen 39

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wäre das schon wieder 3x9 =27, Quersumme wieder 9 Auch hatte der Tempel Salomos 9 Teile109.

3 mal die 6: Diese «Zahl des Tieres» ist in der Belsener Kapelle also gleich mehrfach codiert.

Heidnische, gar satanische Rituale wollen wir den Templern hier nicht unterstellen. Doch auf was könnte diese Zahl sonst noch verweisen?

Diese in der Kapelle mehrfach codierte Zahl könnte eine erste Referenz auf die biblische Apokalypse sein (eine weitere wird uns noch im 2. Artikel begegnen), aber zunächst weist sie auf König Salomo!

Wie das? Diese «Zahl des Tieres» der Apokalypse taucht – bevor in der Offenbarung des Johannes(!) von Patmos auf diese referenziert wird - zuerst bei der Geschichte um Salomo und dessen Tempel auf (1. Könige 10, 14):

«Und das Gewicht des Goldes, das für Salomo in einem Jahre einkam,

betrug sechshundertsechsundsechzig Goldtalente (…)»

Damit ist diese Zahl auch ein Synonym für den König Salomo bzw. das Königreich Israel in seinen damaligen Grenzen.

Und 9 Monate dauert die Schwangerschaft vom 25. März (Frühlings-Äquinoktium, siehe vorne) bis 25. 12. (Weihnachten), was wir ja alles im Giebel und den «Lichtscharten» codiert sehen.

Zudem ist der Schacht des Brunnens ca. 9 Meter tief. Zwar verwendeten die mittelalterlichen Bauleute andere Maβe als den modernen Meter (eher Ellen, Fuβ usw.), aber 9 Meter entsprechen ca. 18 ägyptischen «Königsellen». Zum Symbolgehalt der 18 siehe oben. Mindestens 2 Kreuzzüge führten die Templer auch nachweisbar zu den Pyramiden, wo sie sich vielleicht auch antikes (Mysterien-)Wissen angeeignet haben…

Und auch die Steine des Eingangs-Türbogens sind (ohne den umlaufenden Grundsockel gerechnet) wieder genau 18…

Das Sternbild des Orion hat (in der heutigen Deutung, wir haben ja auch Teleskope) 81 Sterne.

Worin man auch eine umgedrehte 18 sehen könnte. 81 aber ist gleich 9 mal die 9… und wer sei –

parallel zum Jesuskind – im Giebel als «Groβer Bel» dargestellt? Eben der Orion/Osiris. Es reiβt also nicht ab… ob die Templer allerdings schon Fernrohre hatten, ist nicht überliefert Nun gibt es da noch den jüdischen Chanukka-Leuchter110, der 9 Arme aufweist (statt wie die Menorah 7). An Chanukka feiern die Juden die Wiedereinweihung des Tempels nach dem Makkabäeraufstand 168-164 v. Chr…

Die Zahl 9 begegnet uns auch in der früher oft gebrauchten «Farrenpeitsche», die ich als Kind noch auf dem Dachboden meiner Groβeltern liegen sah. Diese hatte ebenfalls 9 dicke Striemen! Und weist zugleich auf Altägypten, dazu später mehr - in Artikel 2.

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Der Tempel zeigt sich aber auch in anderen Attributen: Ehernes Meer (Kupferkessel), Unterirdische Gänge (Sage von den Gängen auf die Burg Andeck), Menorah in der Kapelle, Tieropfer (die gefundenen Knochen), Minen des Salomo (Steinbrüche und Erzverhüttung) bis hin zu eventuellen Kinderopfern diese waren fester Bestandteil des Kultus in ALLEN antiken Kulturen (insbesondere der Kelten, da haben wir sie wieder – diese galten gar als ganz groβe Menschenopferer) – die jüdische Kultur wohl recht früh schon nicht mehr, dafür ihre Nachbarn.

Dorfpfarrer Duncker hat mit seinen Mitarbeiten 1899 vor der Apsis in 1,5 Meter Tiefe wohl auch Kinderskelette gefunden111; sie lagen wohl nicht geordnet da: auf eine ordentliche Bestattung dieser Kinderknochen in der Kapelle wurde offenbar verzichtet. Waren diese Kinder vielleicht

«Bauopfer»?. Und wem wurden Kinder im Nahen Osten gerne geopfert? Dem Moloch bzw. dem Baal. Das ist an Grausamkeit kaum zu überbieten, würde aber in den antiken Orient passen.

Menschen (darunter leider viele Kinder) zu opfern, war wohl omnipräsent, nicht nur in Europa, vgl.

auch die Maya, Azteken, Chinesen etc.

Die (Knochen der) Kinder hier könnten – nebst den gefundenen Tierknochen - aber auch

«Bauopfer»112 gewesen sein welche zur damaligen Zeit bei wichtigen Bauten durchaus gängig waren113, bis hin zu Deichen an der Nordsee…

Nun aber zu weiteren Salomonischen Attributen der Belsener Kapelle: