Es war Freitagabend, Laura und John waren früh von der Arbeit nach Hause gekommen. Obwohl die Außentemperaturen viel zu warm waren, feuerte John den Kamin an, um vor ihm ein Glas Wein zu genießen. Vielleicht würden sie sich später am Abend körperlich betätigen, vorderhand war beiden nach Plaudern zumute.
Sie lagen auf dem weißen Lammfell vor dem Feuer. Ihr Gespräch kreiste lange um süße Nichtigkeiten, bis es sich totlief. Sie schwiegen eine Zeit lang und John ergriff das Wort:
"Hast du dir in letzter Zeit Gedanken gemacht, wie deine berufliche Zukunft ausschauen soll? Glaubst du nicht, du bleibst bei LS Technologies unter deinem Wert?"
"Vor einem halben Jahr hätte ich dir recht gegeben. Die letzten Monate haben Spaß gemacht. Interessante Aufgaben, die ich, glaube ich, gut bewältigt habe. In absehbarer Zeit könnte ich befördert werden. Am liebsten würde ich China aufbauen, dem Land gehört die Zukunft. Mit uns beiden lässt sich das leider nicht vereinbaren. Es wird wohl ein Traum bleiben."
"Die LS hat ihre Zentrale wenige Kilometer von meinem Büro entfernt, und ich höre alle Arten von Gerüchten. Beruflich geht es mich nichts an, privat bin ich wegen dir interessiert. Anscheinend ist das Unternehmen in großen Schwierigkeiten. Gleich drei Kunden sollen ihre Aufträge storniert haben. Das bedeutet den Verlust von mindestens dem halben Umsatz, so viele Autohersteller gibt es nicht. Das hält keine Firma aus. Wenn das stimmt, ist LS in kürzester Zeit bankrott. Dr. Stuck kann die Firma dramatisch verkleinern, die Abfindungen und langfristigen Leasingverträge für die Maschinen und die Gebäude kann die Firma unmöglich finanzieren.
Beruflich mache ich mir um dich keine Sorgen. Du bist hoch qualifiziert, im richtigen Alter, clever und wenn alles schief geht, kann ich helfen. Möchtest du das mitmachen oder ziehst du selbst vorher die Reißleine?"
John beugte sich nach vorne und nahm von der mit einem Ouroboros verzierten Obstschüssel einen Apfel. Bevor er ihn verzehrte, erinnerte er sich seiner guten Manieren und offerierte ihn seiner Lebensgefährtin. Laura betrachtete den Apfel, biss hinein und antwortete spontan:
"Das ist lieb von dir. Ich habe gehört, dass wilde Gerüchte zirkulieren. Die Kunden würden alle Aufträge stornieren, die Gewerkschaften streiken und die Marsmenschen unsere Werke besetzen. Unsinn! Dr. Stuck hat mir gestern erzählt, dass er einige anstrengende Wochen hinter sich hätte. Typisch Dr. Stuck, natürlich gelang es ihm, die Autohersteller umzustimmen. Ein hartes Stück Arbeit, letztlich vom Erfolg gekrönt. Im Endeffekt hat keiner gekündigt, sie haben sich mit ein paar Sonderrabatten zufriedengegeben. Wie ich unseren Finanzvorstand, den Herrn Gömmler, kenne, hat der in seiner Bilanz einen Notgroschen versteckt. Die Aufwendungen wirst du nicht einmal in unserem Jahresergebnis entdecken."
John war hochgradig überrascht, dies widersprach seiner Informationslage diametral. Er bemühte sich, seine Erregung nicht zu zeigen, sitzen zu bleiben und nicht aufzustehen und herumzuwandern, wie es sein erster Impuls gewesen war. Sollte das stimmen, wäre sein mühsam konstruierter Plan zur Übernahme der LS Technologies gescheitert. Ohne den externen Druck der Kundenverluste konnte er den Sturkopf Stuck nicht vom Verkauf überzeugen. Die Preisvorstellungen, die dieser hegte, waren utopisch. Im Guten war es nicht möglich, die LS zu erwerben. Hatte Dr. Stuck Laura belogen, um sie zu beruhigen? Warum hatte er überhaupt mit ihr gesprochen?
"Laura, das ist großartig. Es verblüfft mich wirklich, ich habe von vielen das Gegenteil gehört. Ich freue mich für dich, falls alle Unrecht haben. Es geht um deine berufliche Zukunft, das ist eine Frage von großer Wichtigkeit. Kann es sein, dass Dr. Stuck versucht hat, dich zu beruhigen?"
"Nein, das glaube ich nicht, das wäre nicht seine Art. Weißt du, im Rahmen meiner Tätigkeit muss ich oft bei Projekten eng mit dem Vorstand zusammenarbeiten. Dadurch habe ich Dr. Stuck gut kennengelernt. Bei der letzten Besprechung unter vier Augen war er guter Laune und erzählte, dass er etliche harte Wochen gehabt hätte. Seit vierzehn Tagen sei alles wieder im Lot und er hätte sogar Zeit, seine geliebten Tennisstunden am Wochenende wahrzunehmen. Kurzum: Es gab eine Krise, er hat sie bewältigt, und das Leben nimmt wieder seinen gewohnten Lauf."
John hob die Augenbrauen unwillkürlich an und bemühte sich, den verbliebenen Restzweifel nicht zu zeigen.
"Ich freue mich für dich, dass dieses Problem gelöst ist. Solltest du den Eindruck haben, dass diese Schwierigkeiten wiederkommen, lass es mich wissen. Wir können zusammen diskutieren, wie deine Zukunft aussehen wird. Schließlich will ich nur das Beste für mein geliebtes Frauchen."
Er umarmte sie, und sie küssten sich zunehmend leidenschaftlicher. Der Rest des Abends war weitgehend nonverbaler Natur.
Lieber Leser,
Hoffentlich hat Ihnen die XXL-Leseprobe gefallen. In diesem Fall würde ich mich sehr freuen, Sie mit der zweiten Buchhälfte zu unterhalten, deren Wendungen Sie nie erwartet hätten. Alles kommt anders, das verspreche ich. Dazu einige Leserstimmen:
Leschen, amazon 5*/5: "Diese sehr empfehlenswerte spannende, informative und realitätsnahe Geschichte beinhaltet bis zur letzten Seite überraschende Wendungen der Handlungen und Personen."
Isador, amazon, 5*/5: "Spannend und lehrreich… Ich hatte sehr viel Spaß beim Lesen dieses Buches und es wird einen bleibenden Platz in meinem Bücherregal finden."
Jungbluth, amazon 5*/5: "Wie Laura ihre Unschuld verlor… Ein wirklich spannend geschriebenes Buch, dass mir eine neue Welt geöffnet hat"
Weitere Kommentare:
"Hugo C fährt mit den beiden Kontrahenten jedes legale und illegale Geschütz auf. Hugos Erzählweise passte perfekt zur Geschichte" (Tapsis Buchblog)
"Dem Autor gelingt es meisterhaft, die scheinbar trockene Welt der Vorstandsetage spannend und fesselnd wiederzugeben. Die Geschäfte, Erpressungsversuche und Intrigen sind höchst anschaulich dargestellt. Die Spannung bleibt durch das ganze Buch erhalten." (Michela_Sanders)
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Hugo C