Zu gleicher Zeit hatten ein Hund und ein Fuchs ein Stück Fleisch gefunden. Sie stritten miteinander, denn ein jeder von ihnen wollte das Fleisch für sich behalten; sie konnten sich jedoch nicht einigen. Sie wandten sich daher an den Affen, der als der Verständigste unter den Tieren galt, und baten ihn um eine gerichtliche Entscheidung. Der Affe hörte aufmerksam die Klage an, dann sprach er: »Da beide Parteien das Fleisch zu gleicher Zeit gefunden haben, so will ich es in zwei Hälften teilen und euch geben.«
Der Affe schnitt nun aufs Geratewohl das Fleisch in zwei Stücke, legte es sodann auf die Waage und sah zu. Natürlich war die eine Seite schwerer und der Affe aß davon. Er wog nun das Fleisch von neuem. Jetzt war auf der anderen Seite das Stück zu schwer geworden. Er aß auch davon und wog wieder.
Da war die erste Seite wieder zu schwer und der Affe aß weiter. Auf diese Weise fraß er in der Folge das ganze Fleisch, bis nichts mehr da war; dann erst sah er auf.
Ihr könnt euch vorstellen, wie dem Hund und dem Fuchs zumute war, als sie leer ausgingen, und wie sie dem Affen als Richter zürnten, weil er sie übervorteilt hatte!
Wieder riefen die Knaben ihr »tschot’a, tschot’a (sehr gut)«, und der Schulmeister freute sich an dem Gefallen, das die Kinder an den Fabeln zeigten. Um nun zu erfahren, ob sie auch den tieferen Sinn in sich aufnehmen würden, fragte er den Poksungi, was die Erzählung lehre, und richtig antwortete der Knabe: »Songsängnim, ich meine, es hat keinen Wert, zum Richter zu gehen, wenn man selbst die Entscheidung treffen kann.«
Lehrer Pak stimmte dem Ausspruch des Knaben bei und erinnerte an das Sprichwort: »Prozessieren hat keinen Wert, Eintracht ist das beste.«
»Hört jetzt eine andere Fabel!« fuhr er fort, als ihn die Kinder darum baten.